Soliabend für den Fall “Netzwerk” und ABC St. Petersburg in Berlin

Am 3. Mai fand in Berlin ein großer Solidaritätsabend mit russischen Antifaschist_innen und Anarchist_innen zur Unterstützung von ABC St. Petersburg statt. Veranstaltungsort dafür war die legendäre Köpi – ein altes besetztes berliner Haus und selbstorganisiertes Kulturprojekt. Das Programm des Abends beinhaltete einen Bericht mit einer Dokumentation über den Fall „Netzwerk“ und ein großes Konzert.

Ungefähr 40 Personen versammelten sich für den Informationsteil des Abends. Wie sich herausstellte, hatten viele deutsche Zuhörer, obwohl sie sich mit den russischen Genossen solidarisierten, nicht geglaubt und keine Ahnung, dass die Folter keine Phrase oder Übertreibung war. Der Bericht und der Film, in denen die Opfer und Aussagenihrer Angehörigen und Verteidiger zu Wort kamen, trugen dazu bei, die unterschiedlichen politischen Kontexte zu überwinden, und lösten ein Feuer der Solidarität mit einer neuen Kraft aus. Nach dem Bericht schrieben die Teilnehmenden den ganzen Abend über Postkarten mit unterstützenden Worten an die Gefangenen – manchmal mit Hilfe von Übersetzer_innen – und kauften T-Shirts, Taschen und Sweatshirts mit den Symbolen der Solidaritätskampagne.

An dem Konzert nahmen Punk-, Hip-Hop- und Technomusiker_innen teil. Die Vielfalt der Musikgenres des Konzerts zog ein heterogenes Publikum in Berlin an: von Kruste bis  trendige_r Hipster_in. Einige der Künstler_innen besonders kommen aus anderen Ländern, und eine der wichtigsten Headliner – Underground-Hip-Hop-Kollektiv Tipota Naxaso – die speziell für dieses Konzert wieder zusammen kamen: die Mitglieder kommen aus verschiedenen Ländern und haben seit Jahren das erste mal wieder zusammen gespielt. Tipota Naxasos haben kühne Texte in Russisch, Weißrussisch und Hebräisch mit feurige Äußerungen gegen Gewalt und Unterdrückung.

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